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Wie ist Leistung definiert? |
Ich erspare euch die rein wissenschaftlich Formel... Die Leistung eines Motor hängt davon ab, wieviel Kraftstoff-Luftgemisch pro Zeiteinheit verbrannt wird. |
Wie kann man die Leistung steigern? |
Ganz einfach in der Theorie: MEHR Kraftstoff-Luftgemisch pro Zeiteinheit (Arbeitstakt) verbrennen! Wie kann man das
denn erreichen? 1 Mehrleistung durch mehr Hubraum Wenn man den Hubraum eines Motors erhöht, kann in dem größeren Zylindervolumen mehr Gemisch verbrannt werden. Die Erhöhung des Hubraums erreicht man durch ein aufbohren der Zylinderdurchmesser, oder durch eine Kurbelwelle die den Hub der Kolben erhöht. Hubraum errechnet sich aus der Zylinderbohrung und dem Hub des Kolbens, multipliziert mit der Anzahl der Zylinder 2 Änderung der Nockenwelle Die Nockenwelle steuert den Ventiltrieb. Sie öffnet und schließt die Einlass- und Auslassventile des Motors. Vier wichtige Faktoren steuern wie schnell und wieviel Kraftstoff-Luft-Gemisch in den Brennraum gelangt und wieder entweichen kann:
3 Chiptuning siehe weiter unten... 4 Erhöhung des Verdichtungsverhätnisses Sobald der Kolben eines Zylinders den oberen Totpunkt erreicht hat, bleibt im Zylinder noch ein kleiner Bereich übrig. Dies ist der Brennraum. In diesem Brennraum wurde durch das Hochfahren des Kolbens das Kraftstoff-Luftgemisch verdichtet. Das sogenannte Verdichtungsverhältniss ist das Verhältnis zwischen Hubraumvolumen zum Brennraumvolumen. Bei einer Verdichtung von z.B. 8:1, ist der Brennraum also 1/7 des Hubraums. Je höher die Verdichtung ist, desto mehr arbeit kann geleistet werden. Also lässt sich durch das Erhöhen der Verdichtung Mehrleistung erzielen. Die gleiche Menge Gemisch wie vorher wird dann in einem kleineren Raum gedrückt, und verbrennt dann besser. Es gibt 2 Möglichkeiten die Verdichtung zu erhöhen: Erstens durch abschleifen der Zylinderkopfunterseite und zweitens durch Spezialkolben die nach oben gewölbt sind, und dadurch weiter als die Serienkolben in den Brennraum ragen. Beide Veränderungen sollten nur von Spezialisten durchgeführt werden! Wenn man selber rumbastelt, besteht schnell die Gefahr dass der Kolben die Ventile berührt. Die Folge ist dann der berühmte Motorschaden... :-( Die Erhöhung der Verdichtung ist nicht unproblematisch und die Motorcharakteristik leidet darunter. Die Leistungskurve wird nach oben verlegt, und man sollte es wenn überhaupt nur in Verbinung mit anderen Tuningmaßnahmen durchführen. 5 Veränderung der Auspuffanlage Die meiste Leistung geht direkt nach der Verbrennung des Kraftstoff-Luftgemischs verloren. Ein Serien-Krümmer ist häufig nicht in der Lage die Abgase schnell genug abzutransportieren, so dass ein "Stau" entsteht. Abhilfe schafft hier ein Fächerkrümmer. (Siehe "Fächerkrümmer") Der Rest der Auspuffanlage (Vor- und Nachschalldämpfer) haben meist nur geringen Anteil an der Motorleistung. Allerdings sind hier bei einem bereits getunten Motor max. 10 PS zu mobilisieren. Bei einem Serienmotor sind es max. 2-3 PS. Man muss hier also versuchen das verbrannte Gemisch so schnell wie möglich loszuwerden. 6 "Aufladung" des Motors Dies erfolgt mittels eines Kompressors oder Turboladers. Es gibt auch noch sogenannte "G-Lader". Diese lasse ich hier aber außen vor, da sie nur in VWs eingebaut wurden (Polo G40, Corrado G60 usw.). Wie ein Kompressor oder Turbo die Leistung steigert, ist weiter unten erklärt. |
Wie arbeitet ein Viertaktmotor? | ||
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Wie funktioniert ein Turbolader? |
![]() Turboaufladung ist übrigens meistens die materialschonenste Tuningvariante, solange ein "harmloser" Ladedruck benutzt wird. Bei Straßenmotoren ist der Bereich meistens 0,5 bis 0,7 bar Ladedruck. Bei Rennmotoren liegt der Ladedruck übrigens auch schon mal bei 4 bar! Häufig fällt auch hierbei der Begriff "Dampfrad". Damit ist ein Regler gemeint, mit dem man aus dem Fahrzeuginnenraum den Ladedruck regeln kann. Damit der Ladedruck immer innerhalb der Grenzwerte bleibt, gibt es das sogenannte "Waste-Gate-Ventil". Dieses Ventil nimmt Ladedruck zurück, bevor es dem armen Motor zuviel wird. Quelle des Schemas: VW |
Wie funktioniert ein Kompressor? |
Das Bild habe ich mal aus der Auto-Motor-Sport gescannt. Bitte nicht weitersagen... ;-)![]() |
Infos zum Chiptuning |
Bei den Serienchips der Automobilhersteller, sind die Kennfelder des elektronischen Motormanagements in der Regel so
ausgelegt, dass durch Funktionstoleranzen und internem Datenaustausch eine "good enough"-Effizienz gewährleistet ist. Diese Serienchips kompensieren eigentlich nur Fertigungstoleranzen ab Werk, Toleranzen bei Temperaturgebern und Sensoren, verbrauchte Zündkerzen,
das sich verändernde Verdichtungsverhältnis durch Ölablagerungen bei alternden Motoren und minderwertige Kraftstoffqualitäten z.B. in Urlaubsländern. Außerdem werden länderspezifisch nur wenig Unterschiede gemacht und sehr konservative Programme erstellt. Das Fahrzeug muß also mit ein und
demselben Programm in der sibirischen Kälte genauso zuverlässig laufen wie in der afrikanischen Hitze. Hier setzt Chiptuning ein, und macht das Motormanagement etwas aggresiver. Häufig wird das Bedenken geäußert dass Chiptuning dem Motor schadet. Moderne Benzinmotoren verfügen allerdings nahezu ausnahmslos über eine elektronische Klopfregelung, die bei Gefahr eines Motorschadens sofort die Zündung reguliert. Ein Motorschaden kann also so gut wie ausgeschlossen werden. Ein netter Nebeneffekt ist dass der Benzinverbrauch gesenkt werden kann (Ausnahme: Benzinmotoren mit Turbolader). Wird allerdings ständig die maximale Motorleistung gefordert (z.B. lange Fahrt bei Höchstgeschwindigkeit), ist mit leicht erhöhtem Verbrauch zu rechnen. Seriöse Tuner bauen Tuningchips übrigens nur bei Motoren ein, die deutlich weniger als 120Tkm gelaufen haben, um Probleme in Verbindung mit Verschleiß zu vermeiden. Wenn man sich für Chiptuning entscheidet, sollte man den Einbau nur dann machen, wenn direkt die Ergebnisse auf dem Leistungsprüfstand kontrolliert werden können. Ansonsten sollte man die Finger davon lassen, und sich vor allen Dingen genau überlegen, wen man an seinem Auto Veränderungen durchführen lässt. Bei Hinterhoffirmen wäre ich dabei skeptisch. Bei Benzinern ohne Turbo liegt die zu erwartende Leistungssteigerung übrigens bei 5-12%. Meistens ist das Chiptuning ohne Tüv. Die Fahrzeuggarantie erlischt bei solchen Modifikationen in der Regel. Allerdings geben seriöse Chiptuner von sich aus eine Garantie auf ihren Umbau. |
Was macht ein Fächerkrümmer? |
Im Krümmer ist der größte Gegendruck der gesamten Auspuffanlage. Dort werden die austretenden Gase zusammengeführt und dann in ein oder mehrere Rohre in die Schalldämpfer geleitet. Um diesen Gegendruck zu verringern gibt es Fächerkrümmer. Durch größere Rohrdurchmesser und eine besondere Führung der Rohre, kann durch die austretenden Gase ein Unterdruck entstehen, durch den die verbrannten Gase besonders schnell abfließen. Der Fächerkrummer muss also ein "brutaler Rausschmeißer" sein, um seinen Job gut zu machen. Es gibt hierbei die Varianten 4 in 1 (4 Rohre münden in 1 Rohr), und 4 in 2 in 1 (4 Rohre münden über 2 in 1 Rohr), wobei die erste Variante die meiste Mehrleistung bringt. |
Wie funktioniert das Motorsteuergerät |
Das Motorsteuergerät ist für das gesamte Motormanagement verantwortlich und kontrolliert, steuert und regelt alle wichtigen Funktionen des Motors unter Berücksichtigung des jeweiligen Lastzustandes, in Abhängigkeit sämtlicher Umgebungsparameter, wie z.B. Außentemperatur und Luftdichte, Motor-, Kühlmittel- und Öltemperatur, etc. Dies wird durch die Erfassung der Betriebsund Fahrdaten, mittels entsprechender Fühler und Sensoren, welche die Drücke, Temperaturen, Drehzahlen, Geschwindigkeiten und Luftmassen, mit hoher Präzision aufnehmen, ermöglicht. Das Motorsteuergerät arbeitet nun die, in einem speziellen Chip gespeicherte, Datenbank mit den ensprechend vorgegebenen Kennfeldern und Kennlinien für Einspritzung, Zündung, Ladedruck und Lambda ab. So wird beispielsweise laufend in Abhängigkeit des Lastzustandes und der Umgebungsparameter der optimale Zündzeitpunkt, die notwendige Kraftstoffmenge in Verbindung mit dem korrekten Einspritzzeitpunkt und dem entsprechenden Ladedruck errechnet. Diese Datenbank wird nun beim Chiptuning nach neuesten Erkenntnissen optimiert, d.h. alle relevanten Kennfelder und Kennlinien, so z.B. für Einspritzzeit und -menge, Zündzeitpunkt und Ladedruckregelung, Drehmomentbegrenzung und Partikelemission, werden in Abhängigkeit zueinander über den gesamten Drehzahlbereich gemessen, ausgewertet und durch gezielte dreidimensionale Computerprogrammierung in Abhängigkeit zu Last und Drehzahl im Toleranzbereich insofern verändert, daß die maximale Leistung und das maximale Drehmoment, unter Berücksichtigung der Langlebigkeit des Motors sowie des minimalsten Kraftstoffverbrauchs, in einem optimalen Verhältnis zueinander stehen. Dadurch wird eine höhere Leistung des Motors, vor allem aber auch ein wesentlich höherer Drehmomentverlauf erreicht. Leistungs- und Drehmomentsteigerungen zwischen 20% und 40% sind bei Turbomotoren, 8% und 12% sind bei normalen Saugmotoren realisierbar, wodurch Beschleunigung, Agilität und Höchstgeschwindigkeit erheblich verbessert werden. Der Motor wird insgesamt lebendiger und kraftvoller, wobei die Lebensdauer, sowie die Alltagstauglichkeit des Motors bei maßvollen Tuning, verantwortungsvollem Gebrauh und regelmäßiger Wartung ebenso wenig beeinträchtigt wird, wie beim Serienmotor.
Aufgaben des Motorsteuergerätes
Funktionsweise des Motorsteuergerätes Ein Motorsteuergerät ist ein Hochleistungsmicrocomputer, der aufgrund seiner eingehenden Meßwerte in Verbindung mit seiner vorgegebenen Datenbank sämtliche Regel- und Steuerungsaufgaben berechnet. Eine Hauptaufgabe bei Benzinmotoren ist die Berechnung der jeweils erforderlichen und maximal möglichen Einspritzmenge. Die Einspritzmenge hängt von der angesaugten Luft ab. Das Verhältnis Luft/Treibstoff muß genau stimmen, damit der Katalysator einwandfrei arbeiten kann. Bei Volllastbeschleunigung müssen jedoch die Lamda-Werte ignoriert werden, um eine maximale Beschleunigung zu ermöglichen. Weiterhin muß der Zeitpunkt bestimmt werden, in dem das komprimierte Gemisch gezündet wird. Erfolgt die Zündung zu spät, steigt der Verbrauch. Wird hingegen zu früh gezündet, fängt der Motor an zu klopfen. Zusätzlich löst das Motormanagement noch viele weitere Aufgaben, wie beispielsweise die automatische sanfte Abschaltung der Einspritzanlage bei einer maximalen Motordrehzahl oder dem Erreichen einer vorgegebenen Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit (z.B. M3, M5, E50, usw.). Auch eine Geschwindigkeitsregelanlage kann integriert sein, die dann vom Motormanagement gesteuert wird. Häufig wird in Abhängigkeit vieler verschiedener Meßwerte, z.B. von Kühlwasser-, Treibstoff-, Außen- und Öltemperatur die Steuerung des Lüfternachlaufes und der Kaltlaufphase gesteuert. Bei modernen Dieselmotoren wird die Einspritzmenge in Abhängigkeit von angesaugter Luftmasse, Luftdruck, Außentemperatur, Drehzahl und Last bestimmt. Dies ist nötig, um vorgeschriebene Abgasnormen zu erfüllen. Weiterhin muß bei Turbofahrzeugen der Ladedruck und das Ladevolumen des Turboladers last- und drehzahlabhängig exakt bestimmt und eingeregelt werden. Die zur Steuerung notwendigen Daten sind ebenfalls im Eprom gespeichert. Aus diesen dreidimensional abgelegten Daten (Kennfelder) errechnet das Motorsteuergerät die zu einem bestimmten Last-Drehzahlpunkt mögliche oder geforderte Einspritzmenge. |