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Kaufberatung MK3 (Zusammengestellt von Thorte)
Allgemeines Der Escort Mk3 wurde von September 1980 bis Dezember 1985 gebaut. Am Anfang seiner Bauzeit wurden einige technische Veränderungen vorgenommen, die eine Änderung der vorderen Stoßdämpferaufnahme, des Achsschenkels und Änderungen an der Hinterachse beinhalteten. Hier soll nun näher auf die Schwachstellen des Escorts eingegangen werden. Karosserie Ein entscheidend wichtiger Punkt beim Kauf
eines 3ers sollte die Karosserie sein, da die Technik
vergleichsweise billig noch zu haben ist. Fangen wir beim
Vorderbau an. Hier gibt es zahlreiche Unterschiede in den
Zuständen, da Autos aus Frankreich und England nicht so
gut konserviert wurden, wie solche aus Deutschland. Ganz
am Anfang steht die Stoßstange bei der es zwei Versionen
gab. Die der billigeren Version, welche nur aus Blech
besteht und an den Seiten eingeklippste Kunststoffenden
hat, ist auch die billigere im Laden. Dadurch, dass sie
nur eine einfache Lackschicht hatte bilden sich im Laufe
der Zeit Pusteln unter der Farbe. Steinschläge und
kleine Parkrempler fördern hier den Rost zusätzlich.
Die zweite Version, welche in den edleren Ausstattungen
zur Verfügung stand, hat zusätzlich eine eingefasste
Kunststoffleiste im Mittelteil und andere, an die Leiste
angepasste Endstücke. Sie sind weniger anfällig gegen
Rost, da kleinere Berührungen meist gegen den Kunststoff
gehen als an den Lack. Zudem ist die Stoßstange meist
auch in Wagenfarbe lackiert, was einen besseren
Lackaufbau zur Folge hatte. An den Befestigungsaufnahmen
der Stoßstange zur Karosserie ist die erste Rostfalle.
In diesem Bereich liegt das Blech der Stoßstange, des
Frontblechs und des Längsträgers übereinander. Durch
Vibrationen und dem ständigen Kontakt mit Spritzwasser
ist hier das Frontblech meist das leidtragende und rostet
durch. Meist ist durch den bereits genannten Kontakt mit
allerlei Flüssigkeiten auch der Querträger in
Mitleidenschaft gezogen. Er ist von Werk aus auch fast
nicht konserviert, lediglich ein leichter Grundierungsüberzug
soll schützen. Querträger und Frontblech sind noch zu
haben, der Ersatz ist jedoch mit einem gewissen Aufwand
verbunden. Bleiben wir in dem Bereich des Frontblechs und
betrachten die Übergänge der Kotflügel. Hier liegen
ebenfalls drei Bleche übereinander welche Wasser in den
Ritzen nur so anziehen. Meist rostet zuerst der oberste
Teil, also das Blech des Kotflügels weg. Hierfür gibt
es sogar extra Ersatzbleche. Wenn jedoch dieser Bereich
angegriffen ist, ist der hintere Teil der Kotflügel auch
schon angegriffen, was den kompletten Tausch der Kotflügel
zur Folge hat. Sie gibt es aber auch noch zu kaufen. Auf
was noch zu achten ist, sind die Stehbleche auf denen die
Kotflügel angepunktet sind. Sie sind ebenfalls der
Kontaktkorrosion ausgesetzt und rosten gerne im Bereich
des Falzes weg. Auch der Bereich der Lampenträger ist
gefährdet, da dieser extrem im Spritzwasserbereich liegt.
Zu den guten Seiten Am Vorbau ist zu sagen, dass die Längsträger
und das Stehblech hält wie eine eins. Die Freude hält
aber nicht lange, denn im Bereich des Batterieblechs
sollte man die Augen weit aufmachen und gut hinsehen.
Hier hat versteckter Rost schon diverse Innenräume unter
Wasser gesetzt. Abhilfe schafft, wenn man das
Batterieblech an den Schweißpunkten aufbohrt, das Blech
Pulverbeschichten lässt und es später wieder
hinschraubt. So kann man einem weiteren Lochfraß zuleibe
rücken. Nennenswert wäre auch der Bereich des
Sicherungskastens, welcher selten und wenn dann nur
oberflächlich angegriffen wird. Heftiger angegriffen
wird dagegen der Bereich des Windleitbleches. Es ist wie
alle Bleche gepunktet. Das Blech schließt zum Kotflügel
hin nicht genau ab. Dafür ist ein kleiner Streifen
Gummidichtung eingelassen, der nach einem besseren Übergang
aussehen soll. Dieser Streifen bewirkt aber, dass sich
Dreck sammelt und somit den Rost fördert. Das
Austauschen des Leitblechs ist unumgänglich, da sich die
braune Pest im schlimmsten Fall in die A-Säule
weiterfressen kann. Rund um das Antennenloch rostets auch
meistens, ist aber ohne großen Aufwand behebbar. An dem
Punkt ist dann auch gleich zu sagen, dass wenn ihr ein
Antennenloch im Kotflügel auf der rechten Seite habt,
die Kabeldurchführung des Antennenkabels in der Stehwand
der A-Säule im Beifahrerfußraum auch zu kontrollieren
ist. Meistens ist dies auch kein großer Aufwand aber die
Stelle kann nur kontrolliert werden wenn das
Armaturenbrett und der Teppich heraußen ist. Elektrik Beim Thema Elektrik ist relativ wenig zu
sagen. Ab und an gehen Schalter kaputt, die dann
ausgetauscht werden müssen. Sie sind ebenfalls auf
Schrottplätzen erhältlich. Ford ruft allerdings
teilweise horrende Preise aus. Selten kommt es vor, dass
die Schalter um das Lenkrad herum ausfallen. Ist hier
jedoch ein Kontakt am Ende, geht nichts mehr und das
ganze Teil sollte getauscht werden. Bei den Modellen RS1600i
kommt es teilweise vor, dass die Zündspulen ausfallen,
hier ist Ersatz sehr gesucht, da diese original nicht
mehr zu bekommen sind. Gerne wird hier dann auf Verteiler
umgebaut, was jedoch die Charakteristik des Motors verfälscht.
Anlasser, Lichtmaschine, Instrumente, Fensterheber,
Zentralverriegelung usw. sind unanfällige Teile. Bei der
ZV kann es vorkommen, dass die Stellmotoren nachgeben.
Ersatz ist hier teuer und schwer zu bekommen. Genauso wie
die Schalter für die elektrischen Fensterheber. Inneneinrichtung Hier gibt es zahlreiche Kombinationen und Ausstattungen. Angefangen bei den Laser-Modellen, also den Modellen mit der wenigsten Ausstattung, ist zu sagen, dass sie lediglich starke Kratzer an den Armaturenbrettern aufweißen können. Ansonsten ist alles dieser Ausstattung billig zu bekommen. Aufpassen sollte man aber generell bei den Sitzen mit Klappmechanismus (3-türer), der leiert mit der Zeit aus. Auch darauf achten, dass Polster nicht eingerissen sind. Wenn, dann ist dies mit Mutwillen geschehen, aber nicht Materialbedingt. Bei den edleren Ausstattungen kann es schon mehr zu Problemen kommen. Großer Schwachpunkt ist hier das geschäumte Armaturenbrett, welches durch die Temperaturunterschiede stark zu Rissen neigt. Neue sind nicht mehr zu bekommen, außer man hat Glück und ergattert bei einer Werkstattauflösung oder bei ebay eines. Die Verkleidungen der A-Säule im Innenraum ist auch meist Wellig, hier Ersatz zu bekommen ist auch sehr schwer und bringt meist nichts, da Neuteile bereits nach einem halben Jahr auch wieder Wellen schlagen. Sitze, speziell die Recaros sind gesuchte Teile. Hier gilt auch der oben genannte Satz für den Klappmechanismus. Bei den Lenkrädern gibt es kein Problem, keine Risse oder Ähnliches. Gesucht ist hier natürlich auch die RS Version mit den vier Speichen. Gurte sind Problemlos, es kann manchmal vorkommen, dass die Rückstellautomatik in ihrer Funktion nachgelassen hat, was der Sicherheit aber keinen Abbruch tut. Mittelkonsolen die über den Handbremshebel gehen sind Zubehör aus den gehobenen Klassen und sind ebenfalls gesucht. Risse oder andere Probleme treten aber hier nie auf. Zum Kofferraum ist zu sagen, dass darauf geachtet werden sollte, dass die Verkleidungen links und rechts in Ordnung sein sollen. Durch ein hartes Arbeitsleben kann es vorkommen, dass sie Risse haben. Ersatz ist nicht leicht zu finden. Auch Hutablagen ohne Löcher sind wichtig, sie gibt es aber auf Schrottplätzen noch. Grundsätzlich ist der Innenraum, bis auf das Problem mit dem Armaturenbrett, ein Bereich bei dem keine Probleme auftreten sollten. Dichtungen/Scheiben Man kann gar nicht glauben, wie viele Dichtungen in so einem Auto verbaut sind. Die Dichtungen der Front- und Heckscheibe sind am unproblematischsten und können im Fall einer Undichtigkeit relativ leicht getauscht werden. Bei den Frontscheiben kommt es manchmal zu Rissen. Ersatz ist hier problemlos zu bekommen. Dichtungen der Seitenscheiben werden mit der Zeit spröde und dichten nicht mehr richtig ab. Folge ist dann, dass das Wasser in die Tür läuft und zu Rost führt. Seitenscheiben machen nie Probleme und sind noch erhältlich, man sollte aber darauf achten, dass man den richtigen Ton der Scheibentönung erwischt. Türdichtungen dichten zwar auch wenn sie spröde sind, jedoch führt die Stelle an der die zwei Enden zusammengesteckt sind zu Rost im Schwellerbereich. Bei Wasser im Kofferraum und in der Reserveradmulde sind meist die Dichtungen der Rückleuchten schuld. Sie sind, wenn überhaupt noch vorhanden, total versprödet. Ersatz ist nicht mehr zu bekommen, jedoch kann man selbst Dichtungen aus Moosgummi anfertigen. Fahrwerk/Bremsen Großes Problem beim Fahrwerk sind die
Gummibuchsen. Bereits ein Jahr nach dem Einbau von
originalen Ersatzbuchsen können diese wieder
verschlissen sein. Abhilfe schaffen gute Teile aus
England wie Powerflex usw. die zwar mit einigem Aufwand
einzubauen sind, jedoch hat man danach seine Ruhe. Die
Stoßdämpfer halten lange. Seltenst sind Federbrüche zu
verzeichnen. An dem Stabilisator der Vorderachse (normale
Ausführung) treten kaum Probleme auf. Schon eher aber an
den Stabis der RSis. Hier sind fast keine
Ersatzteile mehr zu bekommen. Bei den Achsschenkeln vorne
gibt es Unterschiede in der Länge des Spurstangenhebels
der Lenkung. Nach 83 ist dieser um 7,3mm verlängert
worden um eine leichtgängigere Lenkung zu realisieren.
Radlager halten relativ lange. Beim Wechsel sollte man
jedoch darauf achten, dass die Nabe nicht eingelaufen ist.
Die Hinteren Achsschenkel kommen auch in zwei Ausführungen
(normal und XR3i/Turbo/Kombo). Bei allen Modellen mit großen
Trommelbremsen ist der Achszapfen anders als bei den schwächer
motorisierten Modellen. Probleme treten hier sehr selten
auf. Motorraum Hier nun grob zu den ganzen Einzelteilen die im Motorraum verbaut sind. Scheibenwischermotor und Gestänge. Passt nach langer Standzeit, wie oben schon erwähnt, darauf auf, dass sich die Mechanik bewegt. Bei einem Regenschauer auf der Autobahn ohne Scheibenwischer ist es nicht lustig, glaubt mir Der Motor selbst macht nie Probleme. Der Sicherungskasten ist auch zu meist fehlerfrei. Relais halten allesamt sehr lange. Im Lüftungskasten sammelt sich mit der Zeit sehr viel Laub und Dreck, der irgendwann in den Innenraum kommt, hier sollte man den Kasten mit den vier Klammern öffnen und zumindest den gröbsten Dreck herausnehmen. Der Lüftermotor macht aber auch sehr selten Probleme. Die Batterie ist, wie oben schon angesprochen, ein Grund für den Rostbefall in dem Bereich. Bremskraftverstärker, Zündspulen, Kühlwasserbehälter, Hupe und Lampen sind Teile, bei denen bei mir noch nie ein Problem aufgetreten ist. Anders beim Kühler, hier können die Schläuche verspröden. Das Kühlernetz selbst bleibt dicht, aber die Lamellen auf der Fahrerseite im unteren Bereich lösen sich gerne auf. Der Kühlung macht das aber meistens nichts aus. Bei Kühlwasser- und Scheibenwasserbehältern mit Füllstandsanzeige kann es vorkommen, dass die Schwimmerkontakte kaputt gehen. Hier sollte billig Ersatz gesucht werden, da sie original verhältnismäßig teuer sind, oder, in dem Fall das ihr sie nicht braucht, brückt ihr sie einfach. Bei den Scheibenwasserbehältern kann es durch zu scharf dosierte Flüssigkeiten zu Versprödungen und Undichtigkeiten kommen, meist kann man die kleinen Risse mit bloßem Auge sehen. Sind noch keine sichtbar, kann man bei blau verfärbten Behältern aber über kurz oder lang damit rechnen. Der Motorlüfter ist auch ein Bauteil, welches fast nie Probleme macht, lediglich seine Fassung aus Blech rostet Oberflächlich recht gerne, ist aber nicht schlimm. Motor Den Escort gab es mit einer Vielzahl von
Motoren. Angefangen bei der kleinsten Version, dem 1.1l
Motor, über die 1,3 und 1,6l CVH Vergasermotoren, bis
hin zu den 1.6l Einspritz- und Turbomotoren. Ein Diesel
war kurz nach dem Verkaufsstart auch erhältlich. Hier möchte
ich allerdings nur auf die CVH Motoren mit Vergaser und
Einspritzung eingehen, da ich mit den Diesel, dem kleinen
1.1l und dem Turbo nicht vertraut bin. Getriebe Zum Getriebe ist eigentlich wenig zu sagen, lediglich, dass die Synchronringe des zweiten Ganges meist verschlissen sind. Auch die Antriebsritzel der Tachowelle verschleißen teilweise. Meist wurden diese von bereits getauscht. Das Getriebe kann dann Probleme beim einlegen des Rückwärtsgangs machen. Bei scharfer Fahr- und Schaltweise kann es auch vorkommen, dass diverse Lager kaputt gehen, was aber eher selten der Fall ist. Bei defekten Simmeringen der Kurbelwelle kommt es zu einer stark verölten Getriebeglocke und zu einer schlecht funktionierenden Kupplung. Es kann jedoch auch sein, dass die Kupplung, bedingt durch Verschleiß, bereits am Ende ihrer Lebensdauer angekommen ist. Die Nachstellautomatik der Kupplung ist eine Ford-typische Schwachstelle. Dieses halbmondförmige Teil ist über dem Kupplungspedal angebracht und verliert gerne seine Zähne. Mittlerweile gibts es aus England sogar Nachfertigungen aus Alu. Beim Wechseln sollte man aufpassen, da es unterschiedliche Teile gibt, erkennbar an der Farbe. Auspuffanlage Die Krümmer neigen in manchen Fällen zu Rissen. Ersatz hierfür ist aber billig und gebraucht zu bekommen. Die Hosenrohre rosten durch die starke thermische Beanspruchung schon mal durch, genauso wie die Anlage selbst. Hier treten wie bei anderen Modellen auch, die Probleme meist kurz vor oder nach den Schalldämpfern auf. Bei Fahrzeugen die lange oder immer an der frischen Luft gestanden haben und nicht geschont wurden, werden die Haltegummis der Anlage rissig. Achtung bei den Hosenrohren, hier gibt es genauso wie bei der Anlage selbst, Unterschiede im Rohrdurchmesser. Die Flansche passen zwar, aber mit einer falschen Anlage kann es zu Leistungsverlusten kommen. Abschließend ist noch zu sagen, dass es von einigen Anbietern sehr gute Edelstahlanlagen gibt. Bilder der Motoren Preise Die Preise sind Angaben laut Classic Data. Sie beziffern den tatsächlichen Marktwert und keinen "Wiederherstellungsmondpreis"! Infos zu den Zustandsnoten findet ihr hier. Note 1 gibt es beim Escort nicht, da es so ein Auto nicht gibt. Es würde einem Museumsauto bzw. einem frisch vom Band gelaufenen Auto entsprechen.
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